Eine Website oder Anwendung muss nicht nur gut aussehen und gut zu bedienen sein, sie muss vor allem auch funktionieren – immer und überall.
Denn das Internet ist mehr als 30 Jahre nach seiner Erfindung längst mobil; aber immer noch gibt es Websites, die auf dem Smartphone aussehen, als ob Tim Berners-Lee sie höchstpersönlich für seinen Piloten und ein 56k-Modem optimiert hätte. Für den immer größer werdenden Teil der Menschen, die sich nicht an den Schreibtisch setzen, um „ins Internet zu gehen“, ist das nicht nachvollziehbar – und wird im Übrigen auch von Google direkt mit einem schlechteren Ranking abgestraft.
Neben der reinen Ladezeit werden dabei auch die Reaktionszeiten auf Benutzereingaben und das Scrollverhalten bewertet, das gerade auf mobilen Geräten schon mal unter der Last einer mangelhaften Umsetzung leiden kann. „Mobile first“ bei der Konzeption bezieht sich in dem Fall eben nicht ausschließlich darauf, dass etwas auf dem Smartphone besonders schön aussieht und auf den ersten Blick alles im Viewport erscheint. Wichtig ist auch, dass alles flüssig läuft, schnell nachlädt und sich einfach gut anfühlt.
Andernfalls werden Benutzerinnen und Benutzer schnell frustriert und verlassen die Website – hier gilt: Eine Website, die „Mobile first“ gestaltet und programmiert ist, aber mehr als zwei Sekunden Ladezeit hat, stellt die Geduld der Besucher auf die Probe und begünstigt Absprünge. Auch eine Website, die für optimierte User Experience konzipiert und darauf getestet ist, aber mehr als fünf Sekunden bis zur Interaktivität braucht, hinterlässt keinen guten ersten Eindruck und führt zu einer Abnahme des Traffics und der Konversionen. Google geht mit seinem „Mobile first“-Ansatz mittlerweile sogar so weit, dass es nicht optimierte Websites aus den Suchergebnissen schmeißt.
Langsam wirds kritisch
Zum Glück kann man die Ladezeit einer Website gezielt beeinflussen, wenn man einige einfache Regeln befolgt und auf die Größe der Website, die Anzahl der Bilder und die Qualität des Hostings achtet. So einfach geht’s:
- Clean Code nutzen: Am besten fertige Website-Templates mit maximal vielen Funktionen vermeiden und selbst programmieren. Eine saubere Programmierung verwendet ausschließlich Code, der auch wirklich sinnvoll ist, und hält dadurch den Quellcode und somit auch die Seite insgesamt schlank.
- Unnötige Plug-ins vermeiden: Jedes Plug-in frisst Ladezeit und macht die Website langsamer. Das ist umso ärgerlicher, wenn das Plug-in nur Bestandteil einer fertigen Lösung ist und eigentlich gar nicht benötigt wird.
- Bilddateien optimieren: Bilder in hoher Auflösung sind zwar schön, für die Nutzung auf Bildschirmen aber absolut unnötig und ein Garant für lange Ladezeiten – insbesondere mobil. Deshalb Bilder unbedingt komprimieren und auf die benötigte Größe reduzieren. Ob mit Photoshop oder TinyPNG, ist dabei völlig egal.
- Content Delivery Network (CDN) nutzen: Ein CDN verteilt die Dateien einer Website auf leistungsstarke Server auf der ganzen Welt. Die Seite kann dann nicht nur von einer Quelle, sondern gleichzeitig von mehreren Servern geladen werden, je nachdem, welcher Server in der Nähe der Websitebesucher ist. Der größte Vorteil ist eine konstant schnelle Ladezeit, unabhängig vom Standort des Zielrechners.
- Schnelle Server nutzen: Diese Server sollten dann aber auch entsprechend performen. Dazu ist es unter Umständen sinnvoll, beim Hosting etwas mehr zu investieren und auf Dedicated Server zu setzen, die nur für ein einziges Projekt genutzt werden und dadurch entsprechend leistungsfähig sind.
- Caching verwenden: Beim Caching werden Inhalte einer Webanwendung während des Besuchs zwischengespeichert. Dadurch kann die Website oder Anwendung beim erneuten Besuch schneller geladen werden.
- Anzahl der HTTP-Anfragen verringern: Die Anzahl der HTTP-Anfragen kann einfach reduziert werden, indem mehrere Dateien in einer einzigen Datei zusammengeführt werden.
404 – Page not found
Eine schnelle Website ist schön. Noch schöner ist allerdings, wenn die Website verlässlich jederzeit verfügbar ist. Wird die Seite erst gar nicht geladen, sind alle Bemühungen, die man bis hier in die Performance seiner Seite investiert hat, umsonst. Wenn Websites, Anwendungen oder Services nicht erreichbar sind, sind (potenzielle) Nutzerinnen und Nutzer im Zweifel für immer verloren. Denn die setzen mittlerweile voraus, dass auch ihr Angebot „always on“ ist, und ziehen – bewusst oder unbewusst – Rückschlüsse auf die Qualität von Produkten oder Services, wenn auf der Website etwas schiefgeht.
Die Nutzung performanter – im Idealfall vielleicht sogar Dedicated – Server in Verbindung mit einem Content Delivery Network (CDN) sorgt hier für Verlässlichkeit.
Im letzten Teil unserer Serie „Schön ist gut, aber nützlich ist besser“ zeigen wir, dass im Zweifel alle Anstrengungen Schall und Rauch sind, wenn das Angebot keinen Nutzen hat.
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